Ohne alltägliches Verkehrschaos vor der Schule können Kinder selbstständig und sicher zum Unterricht kommen. Das Kidical Mass Aktionsbündnis hat einen Leitfaden für Kommunen erstellt, der lokale Verwaltungen bei der Einrichtung von autofreien Schulstraßen unterstützt. Nachdem der Leitfaden im Rahmen der Aktionswochen im September 2024 erstmals präsentiert wurde, wurde er nun überarbeitet und an die Novelle des Straßenverkehrsrechts angepasst. Kommunen haben nun andere Möglichkeiten, Schulstraßen einzurichten. 

Das Modell der Schulstraße, die für den Kfz-Durchgangsverkehr gesperrt ist, sei es permanent oder temporär, wird immer bekannter. Der Clou: Es packt das Problem bei den Wurzeln und liefert einen wichtigen Baustein für ein kindgerechtes Verkehrssystem.

Mit dem Schulstraßen Leitfaden zeigt das Kidical Mass Aktionsbündnis, wie Kommunen Schulstraßen rechtssicher und Schritt für Schritt einrichten können. Für eine Kommune bedeutet es viel Aufwand, den rechtlichen Rahmen bei neuen Maßnahmen einwandfrei auszuarbeiten. Der Leitfaden liefert diese Vorarbeit, die die Kommunen oft gar nicht leisten können. Mit Hilfe des Praxisleitfadens ist das Hochskalieren auch sehr vereinfacht, da verschiedene Situationen, z.B. Schulen an Hauptstraßen und Nebenstraßen, thematisiert werden.

Im Dezember 2023 veröffentlichte das Aktionsbündnis bereits ein Rechtsgutachten, im Januar 2024 NRW als erstes Bundesland einen Erlass, um die Einrichtung von Schulstraßen zu erleichtern. Mehrere Pilotprojekte u.a. in Dortmund und Mönchengladbach sind gestartet, weitere wurden z.B. in Bamberg und Hamburg beschlossen. In Köln wurden vier Pilotprojekte verstetigt. „Es gibt aber auch Kommunen, die weiterhin zögerlich sind“, sagt Simone Kraus, Sprecherin des Kidical Mass Aktionsbündnisses. Damit sich das ändert, wurde der Leitfaden veröffentlicht und nun überarbeitet.

Die Einrichtung von Schulstraßen - ob temporär oder permanent autofrei - ist ein wichtiger Meilenstein für mehr Sicherheit im Straßenverkehr für Kinder. Bestenfalls werden sie im Straßenverkehrsrecht (StVO) integriert, ähnlich wie in Österreich. Zusätzlich braucht es ein Gesamtkonzept. Idealerweise werden Schulstraßen in ein umfassendes kindgerechtes Mobilitätsmanagement der Kommune integriert. Andere wichtige Bausteine sind eine übergreifende Schulwegplanung, die breite, geschützte Fahrradwege, sichere Querungsmöglichkeiten sowie die Anordnung von Tempo 30 auf Schulwegen vorsieht.

Wer eine Schulstraße einrichten möchte, findet hier weitere Informationen und eine Karte mit bundesweite erfolgreichen Schulstraßen. Diese kann auch der Vernetzung dienen: Vielleicht gibt es eine Schule in der Nähe, die bereits bei Schulstraßen-Aktionen dabei war oder sogar eine Schulstraße hat.

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