3,5 Jahre nach dem Beginn der Schulstraßenkampagne gibt es jetzt die erste Schulstraßenkarte in Deutschland. Die Excell-Sheets können das Wachstum inzwischen nur ungenügend abbilden. Die Karte zeigt den Erfolg der Kampagne, aber leider auch, dass ohne den Druck von unten Schulwegsicherheit ein Lippenbekenntnis bleibt.

Mit dem Kidical Mass-Bündnis hat Changing Cities seit Jahren Druck gemacht und die Verwaltungen in sechs Bundesländern (Berlin, Baden-Württemberg, Hessen, Niedersachsen, NRW, Sachsen) haben reagiert. In drei weiteren Bundesländern sind konkrete Planungen im Gange (Bayern, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein). Was haben die Behörden unternommen?

  • Ein NRW- Erlass im Januar 2024 hat zu 24 neuen Schulstraßen in NRW im selben Jahr geführt. Fast wöchentlich kommen neue dazu.
  • Die Hamburger Bürgerschaft beschließt im September 2024, dass die Möglichkeit für Schulstraßen an allen Schulen getestet werden sollten. In Hamburg-Altona wird die erste Schulstraße angeordnet.
  • Im Herbst 2024 machen die Schweriner es den Hamburgern nach.
  • Baden-Württemberg wird 2025 einen Erlass zu Schulstraßen veröffentlichen.
  • Dank mutiger Bezirke wird Berlin ohne Unterstützung des Senats zum Reallabor für permanente Schulstraßen, die sowohl als Begegnungsort für Nachbarschaft begrünt und mit Klimaanpassungsmaßnahmen versehen werden. 

Die Karte zeigt alle bundesweiten erfolgreichen Schulstraßen. Sie bietet die Möglichkeit, besser voneinander zu lernen: Was ist die Erfahrung mit der Schranke, die in Friedrichshain-Kreuzberg als Sperrelement genutzt wird? Wie häufig ist die Polizei vor Ort, um sicherzustellen, dass die Schulstraßenregeln eingehalten werden? Wie beteiligt man die Anwohner*innen am besten? Und wie lassen sich permanente Schulstraßen mit Beteiligung der Schüler*innen als in beliebten, klimaresilienten Ort gestalten?

Von Null auf 66 Schulstraßen in weniger als vier Jahren ist für ein Land wie Deutschland, das Neues häufig kritisch beäugt, eine echte Leistung. Das ermutigt auch die vielen progressiven Kommunen, denen Schulwegsicherheit wichtiger ist als Sonntagsreden. Die Erfahrungen mit Schulstraßen sind durchweg positiv. Schulen, Verwaltung und Polizei sehen sie mehrheitlich als eindeutige Verbesserung für die sichere und selbständige Mobilität von Kindern. 

Die Karte ist hier zu finden.

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